Wir haben bereits am Montag für Alexander LEGKOV Berufung beim internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne eingelegt und beantragt im beschleunigten Verfahren zu entscheiden. Das Ziel ist weiter die Aufhebung der vorläufigen Suspendierung. Gestern haben wir die ausführliche Begründung übermittelt. Die Berufung für Evgeniy Belov wird folgen.

Neben dem Mangel der Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens, die wir bereits früher erörtert haben, weist die Berufung noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass seit 2010 von Alexander Legkov fast 150 Proben genommen wurden, die alle negativ getestet wurden. Allein in der Zeit vom 1. Januar 2014 bis zu seiner Ankunft in Sochi am 5 Februar 2014 sind nicht weniger als 13 Proben genommen worden, von denen alleine 12 nicht in Moskau, sondern in Lausanne, Dresden und Köln ohne jede Möglichkeit der Manipulation negativ getestet wurden.

Auch in Sochi lieferte Alexander Legkov zwei weitere negativ getestete Proben, von denen niemand behauptet, dass sie manipuliert waren.

Diese Tests schließen es aus, dass Alexander Legkov sich – so die Behauptung – unter Verwendung des „Cocktails“ aus anabolen Steroiden auf die Olympischen Spiele vorbereit hat oder diesen Cocktail während der Spiele verwendet hat.

Außerdem setzt sich die Berufung mit der Frage auseinander, dass die WADA bereits 2013 Kenntnis hatte, dass in dem Labor in Moskau positive Tests als negativ an die WADA gemeldet werden und dass die Ursache vermutlich Korruption war. Die WADA drohte bereits vor den olympischen Spielen mit Entzug der Akkreditierung des Labors in Moskau. Das ist seit der Ausstrahlung der des Dokumentarfilms von Hajo Seppelt am 3.12.2014 in der ARD „Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht“ bekannt, in dem sich ein entsprechendes Interview mit dem wissenschaftlichen Direktor der WADA, Olivier Rabin, befindet.

Trotzdem ernannte die WADA den der Korruption und Manipulation verdächtigten Direktor des Labors in Moskau, Dr. Rodchenkov, auch zum Leiter des Labors in Sochi 2014. Ohne diese Ernennung hätte Dr. Rodchenkov – so seine Selbstbeschuldigung heute – nicht eine einzige Probe in Sochi manipulieren können.

Aus Sicht des einzelnen Athleten spielt es keine Rolle, ob die Beschreibung des Manipulations-Systems in Sochi durch den McLaren Bericht richtig ist, oder nicht. Es gibt aber – sogar nach der Erkenntnis des FIS Doping Panels – keinen überzeugenden Beweis für eine unmittelbare oder aktive Beteiligung eines einzelnen Sportlers daran, noch nicht einmal, dass er davon hätte profitieren können.

Es scheint also, als würden die Athleten zu Sündenböcken gemacht, die tatsächlichen Probleme aber an anderer Stelle liegen.

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